Vor kurzem habe ich zum ersten Mal unter freiem Himmel auf einem Berggipfel übernachtet. Es war ein spannendes und wundervolles Erlebnis, eine Nacht ganz alleine im 1-Million-Sterne-Hotel zu verbringen. Die Herausforderung lag vor allem im Gewicht meiner Ausrüstung. Denn wie der Titel „Fotobiwak“ schon sagt, hatte ich meine Fotoausrüstung und meine Biwaksachen (Schlafsack, Biwaksack, Isomatte, Kocher, etc.) dabei. Ich schätze, dass mein Rucksack so etwa 28 Kilo hatte – das ist für mich schon ziemlich am Limit. Aber ich habe mein Ziel gut erreicht und wurde durch ein herrliches Abendrot mit Blick auf den Chiemsee belohnt.
Es war schon ein etwas merkwürdiges Gefühl, als die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Etwa dreizehn Stunden Dunkelheit lagen vor mir – meine erste Nacht alleine in freier Wildbahn. Vorher gab es aber noch einiges zu tun. Ich musste eine windgeschützte und halbwegs ebene Stelle für mein Nachtlager finden, Abendessen kochen und aus einem gegabelten Zweig einen Ersatzlöffel schnitzen (einen Löffel hatte ich vergessen). Zum Nachtisch gab es einen Monduntergang frei Haus, garniert mit einem klaren Sternenhimmel. Einsam fühlte ich mich überhaupt nicht – tief unter mir lagen die glitzernden Lichter von Inzell und Salzburg.
Es dauerte einige Zeit, bis ich mich im Biwaksack eingerichtet hatte. Schließlich war es aber doch gemütlicher, als ich es mir vorgestellt hatte. Die Nacht war mild, ich schätze, es hatte etwa 5-7 Grad. Auch der Wind flaute ab und ließ mich bald in Ruhe. So konnte ich die Stille genießen und tatsächlich recht gut schlafen. Wie der Morgen war, berichte ich Euch in Teil zwei.