Bergfotografie

Ich liebe die Einsamkeit der Berge – deshalb sind sie das von mir bevorzugte Fotorevier. Außerdem findet man dort weniger menschliche Spuren, das erleichtert die Naturfotografie sehr.

Eiszauber

Eiszapfen

Canon EOS 50D mit EF-S 60mm f/2,8 Makro USM, 1/1600s bei f/4 -0.3EV, ISO 100, RAW, Stativ, Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser.


Eine für heute geplante Tour mußte ich leider kurzfristig verschieben – dafür zeige ich noch ein paar Bilder meines letzten Ausflugs in die Chiemgauer Alpen. Diese im Morgenlicht kupferfarben glänzenden Eiszapfen fand ich an der Dachrinne einer Alm.

Canon EOS 50D mit EF-S 60mm f/2,8 Makro USM, 1/400s bei f/7.1, ISO 100, RAW, Stativ, Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser.


Dieser Spitzwegerich hat während des letzten Schlechtwettereinbruchs eine Eisfahne bekommen. Im Bild unten verwandelt der Schnee auf den Ästen den Baum in ein filigranes Kunstwerk. Die letzten braunen Herbstblätter leuchten rötlich im Streiflicht der Sonne und wirken als Farbtupfer.

Canon EOS 50D mit EF-S 60mm f/2,8 Makro USM, 1/100s bei f/5, ISO 100, RAW.

Mondspaziergang

Monduntergang über dem Zinnenberg

Canon EOS 50D mit EF 70-200 L IS USM @ 200mm, 1/30 s bei f/4, ISO 500, RAW, Stativ, Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser. Bei der Entwicklung der RAW-Datei wurden Mond und Landschaft getrennt nachbelichtet - die Zeichnung des Mondes wäre sonst wegen Überbelichtung verloren gegangen. Leichte Vergrößerung durch Ausschnitt.

Nach einer einsamen und wunderschönen Nachtwanderung zwischen Kampenwand und Geigelstein wurde ich gegen 5.45 Uhr mit diesem Blick auf den untergehenden Mond belohnt. Wegen des langen Weges, den ich in dieser Nacht vor mir hatte, hätte ich mir den Wecker auf 1 Uhr stellen müssen. Deshalb habe ich mich entschieden, mir den Umweg über’s Bett zu sparen – vermutlich hätte ich vor Aufregung sowieso nicht schlafen können.

Mondkapelle

EOS 50D mit EF 17-40 L USM @ 21mm, 10s bei f/4, ISO 100, RAW, Stativ, Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser.

Beim nächtlichen Aufstieg auf verschneiten Wegen begleitete mich der helle Vollmond. Im Wald leuchtete das Mondlicht wie Silberstreifen zwischen den Bäumen hindurch. Die schneebedeckten Almwiesen leuchteten bläulich. Es war eine perfekte Nacht für eine Tour aus meiner Reihe „Jetlag-Photography“. Ich habe mich auch nur ein einziges Mal verlaufen …

Blick zurück ins Morgenrot

Canon EOS 50D mit EF 17-40 L USM @ 17mm, 1/20s bei f/7.1, ISO 100, RAW, Stativ, Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser, Grauverlaufsfilter.

Kurz vor Sonnenaufgang bei -8 Grad ein Blick zurück über die Aufstiegsspur. Auf 1370 Metern Höhe sind selbst die Südhänge der Chiemgauer Alpen noch dick mit Schnee bedeckt. Ich war froh, dass ich ausreichend warme Kleidung, heißen Kaffee und meine Gamaschen dabei hatte. Wie durch ein Wunder ist das Wasser in der unisolierten Trinkflasche diesmal nicht gefroren. Durch Wärme-Gelpads in den Fotohandschuhen konnte ich meine Finger in der eisigen Kälte warm halten. Trotzdem ist das Fotografieren unter diesen Bedingungen deutlich erschwert – man überlegt sich dreimal, ob man wirklich die Finger aus den Handschuhen nimmt, um Objektive wechseln zu können.
 
Nachtrag: Gerade sehe ich, dass ich auch ein wenig Glück hatte bei meinem ausgedehnten Mondspaziergang. Ich wusste zwar, dass in dieser Nacht Vollmond sein würde – was ich aber bis jetzt nicht wusste ist, dass über mir der elftgrößte Vollmond innerhalb von 2000 Jahren am Himmel stand. Cooool …

Im unberührten Schnee unterwegs

Verschneiter Bergwald

Canon EOS 50D, EF 17-40 L @ 20mm, f/7.1 bei 1/125s, Polfilter, Stativ, Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser, RAW


Eigentlich sollte es nur eine Schlechtwetter-Erkundung in den Chiemgauer Bergen werden. Da der Föhn aber die Wolken beiseite schob, wurde aus dem trüben Morgen plötzlich ein strahlender Wintertag mit idealen Bedingungen für klassische Winterfotos wie dieses. 700 Höhenmeter ging es mit Gamaschen durch unberührten Neuschnee. Damit der Schnee auf dem Foto weiß wurde und nicht grau, habe ich um eine Blendenstufe überbelichtet. Das Blau des Himmels wurde durch einen Polfilter und eine leichte Tonwertkorrektur bei der RAW-Entwicklung betont.

Winterwald: Schnee erzeugt Linien und Details

Stativ, Canon EOS 50D mit EF 70-200 f/4L IS USM @ 111 mm, f/7.1 und 1/10 s, RAW.


Schnee kann in der Landschaft wie eine Kontrastlupe wirken, die Konturen und Linien erscheinen lässt, die sonst verborgen sind. In diesem Bild, das ich neulich im Brünnsteingebiet im Mangfallgebirge aufgenommen habe, wird dies gut deutlich: Bei den schneebedeckten Bäumen im Hintergrund ist jedes Zweiglein erkennbar, während bei den Fichten im Vordergrund nur eine dunkelgrüne, fast strukturlose Fläche entsteht.
Zusätzlich hebt der Schnee die Geländestruktur hervor – Wellen und Taleinschnitte sind gut sichtbar und können als Linien für den Bildaufbau genutzt werden.

Unterwegs am Brünnstein

Leuchtende Föhnwolken über dem Kaisergebirge
Die Geschichte dieses Bildes begann um drei Uhr morgens, als mein Wecker läutete und ich mich zwischen einer warmen Decke oder einem einsamen Aufstieg in Kälte und Dunkelheit entscheiden musste. Zum Glück habe ich mich aufgerafft – so war ich rechtzeitig vor Sonnenaufgang am Brünnsteinhaus im Mangfallgebirge.
Hoch stehende Föhnwolken und das rötliche Licht der aufgehenden Sonne sorgten für ein intensives Farbspiel über dem Kaisergebirge. Die Aufnahme entstand mit Stativ, Grauverlaufsfilter, Spiegelvorauslösung und Fernauslösung.
Die Temeraturen war trotz Jahreszeit und einer Höhe von 1360 Metern mild – es hatte nur knapp unter null Grad und die angekündigten Sturmböen des heranziehenden Tiefs hielten sich noch in Grenzen.
Zurück ging’s auf steiler, eisiger Bahn mit dem Schlitten – ein Vorteil, wenn man im Winter unterwegs ist.

Ein cooler Wintermorgen in den Bergen


Als ich – noch in der Dunkelheit – am Wanderparkplatz aus dem Auto stieg, hatte es etwa minus 10 Grad und es blies ein eiskalter Wind. Als meine Wanderstiefel endlich geschnürt und der Rucksack auf dem Schlitten festgezurrt war, hatte ich in den Fingern kaum mehr Gefühl. Beim Weg nach oben wurde mir allerdings schnell wieder warm. Nach einer guten Stunde hatte ich den anvisierten Aussichtspunkt in der Nähe des Spitzsteinhauses erreicht.
Es war während der Tour so kalt, dass das Wasser in der Trinkflasche zu einem Eisklumpen gefror. Selbst heiße Kaffeetropfen wurden an der metallenen Oberfläche der Thermoskanne sofort zu Eis. Die Metallkufen des Schlittens erzeugten ein quietschendes Geräusch, wenn sie über den harschigen Schee glitten. In viele Kleidungsschichten eingepackt und mit meinen neuen Fotohandschuhen ausgerüstet, ließ sich die Kälte aber ganz gut aushalten.
Knapp 20 Minuten vor Sonnenaufgang ist das obige Foto entstanden. Auch, wenn die für diesen Morgen angekündigte partielle Sonnenfinsternis wegen Schleierwolken nicht gut zu sehen war, hat sich der Weg mal wieder gelohnt.

Geschafft: Sonnenaufgang am Zireiner See

Am letzten klaren Herbstmorgen, bevor das Rofangebirge bis zum Frühjahr im Schnee versinkt, war ich zum Sonnenaufgang am Zireiner See (1900 m). An diesem Tag war einfach alles perfekt – Zeitplan, Aufstiegsroute, Wetterlage, Sonnenstand und Windverhältnisse waren die passenden Zutaten für eines meiner bisher schönsten Erlebnisse aus der Reihe Jetlag-Photopraphy. Schön war auch, dass mich Tom Bloch auf der Tour begleitet hat – so musste ich mich nicht alleine durch die Nacht schlagen.

Zireiner See im Rofangebirge

Das Konzept für die Fotos vom Zireiner See mit der Spiegelung der angeleuchteten Rofanspitze habe ich schon vor Monaten entwickelt. Eigentlich wollte ich es im Sommer umsetzen, mußte die Tour aber immer wieder verschieben. Einmal war ich schon unterwegs, mußte aber wegen nächtlichen Sommergewittern wieder umkehren. Ein anderes Mal, als ich tagsüber im Sommer schon einmal direkt am See war, trieb mich ein heftiges Gewitter im Laufschritt das Schauertalkar hinunter. Von allen Seiten kam das Wasser die Hänge herab, drei Bergbäche schwollen innerhalb kürzester Zeit zu Flüssen an und reichten mir beim Durchqueren fast bis zu den Knien. Erst nach drei Tagen waren meine Bergschuhe wieder ganz trocken.

Wegen des frühen Wintereinbruchs hatte ich das Projekt dann dieses Jahr schon aufgegeben. Aber durch das starke Tauwetter und die Rekordtemperaturen der letzten Tage wurden die Wege wieder passierbar. Der Restschnee in der Senke des Zireiner Sees verlieh dem Foto zusätzliche Struktur und Tiefe, was im Sommer nicht der Fall gewesen wäre.

Herbstmorgen

Brennender Baum
Am Wochenende konnte ich wieder meiner Lieblingsdiziplin frönen, der Jetlag-Photography. Um drei Uhr morgens ging ich von Aschau im Priental los, um auf einen Berggipfel zu steigen. Wie immer war der Aufstieg durch die Dunkelheit spannend. Nachdem ich im Schein der Stirnlampe den unteren Waldgürtel durchquert hatte, öffnete sich vor mir ein weites Hochtal. Am glasklaren Himmel leuchteten der abnehmende Mond und unzählige Sterne – es war atemberaubend schön.
Im weiteren Verlauf hatte ich etwas Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden. Zwei Mal musste ich umkehren, um dann auf einem anderen Weg als geplant mein Ziel anzusteuern. Immer wieder verlor sich der Weg auf den matschigen Almwiesen. Außerdem hüllten mich zeitweise dichte Nebelschwaden ein. Im Gipfelbereich war besondere Vorsicht bei der Wegsuche geboten, weil sich dort auch steile Abgründe befanden. Mit Ruhe und Systematik (immer an Kuhzäunen entlang) habe ich es nach dreieinhalb Stunden Aufstieg dann doch noch rechtzeitig zur Blauen Stunde geschafft. Während im Tal die Hirsche röhrten, tauchte das immer rötlicher werdende Morgenlicht alles um mich herum in goldenes Licht.
Morgenstimmung über dem Priental, Chiemgau
Im weiteren Verlauf meiner Route begegnete ich einer Herde Gämsen, beim Aufstieg querte vor mir ein Reh den Weg, am Gipfel besuchte mich ein Rotkehlchen. Keines der Tiere ließ sich allerdings fotografieren – sie waren viel zu schnell wieder verschwunden.