Der Blumenweg, ein Lehrpfad im Nationalpark Hohe Tauern oberhalb von St. Jakob in Defereggen bietet für Makro-Freunde unerschöpfliche Möglichkeiten. Diesen Bläuling fand ich am frühen Vormittag ruhig auf einem Grashalm sitzen. Es war ziemlich schwer, die Sensorebene der Kamera parallel zu den Flügeln des Schmetterlings auszurichten, um das Tier mit maximaler Schärfe abzubilden. Der Bläuling war sehr kooperativ und ließ mich geduldig bis auf wenige Zentimeter herankommen, ohne wegzufliegen. Sein schöner Kopf mit den feinen Härchen und den gestreiften Fühlern fasziniert mich besonders.
Die Schönheit dieser weißlich-grünen Blütenstände täuscht darüber hinweg, dass der Weiße Germer eine Giftpflanze ist, die sogar für Weidevieh und Insekten tödlich sein kann. Diese Pflanze fand ich auf etwa 2.100 Metern Höhe, sie kommt aber auch in Höhen bis 2.700 Metern vor.
Dieser verblühte Blütenstand der Alpen-Anemone wird im Tiroler Volksmund „Grantiger Jaga“ genannt. In Kärnten sagt man auch „Tschudrate Hex“.
Auf der Seespitzhütte (2.327 m) haben wir die Nacht verbracht. Sie liegt in der südlichen Randzone des Nationalparks Hohe Tauern und ist klein aber sehr gemütlich. Die Wirtsleute sind äußerst freundlich und das Essen ein wahrer Genuss. Versorgt wird die Hütte jede Saison mit sieben Hubschrauberflügen. Frische Lebensmittel werden vom Hüttenwirt vom Ende des Fahrwegs aus zu Fuß zur Hütte getragen. Die Hütte war angesichts der labilen Wetterlage eine bessere Bleibe als das ursprünglich geplante Biwak unter freiem Himmel. Während wir drinnen zum Abendessen eine riesige Portion Blattlkrapfen mit Sauerkraut verdrückten, zogen kräftige Regenschauer über uns hinweg, Gewitter blieben uns aber erspart.