Ja, ich bekenne mich dazu. Heute habe ich getan, was man sonst eher gut betuchten, altersmilde und abenteuermüde gewordenen Pensionären zuschreibt: Ich habe im Garten Vögel fotografiert. Zu meiner Ehrenrettung kann ich vielleicht höchstens noch sagen: Ich habe sie nicht mit Futter angelockt, ich war nicht in eine wärmende Decke gehüllt und Tee und Kekse wurden mir auch nicht gereicht.
Schon seit einiger Zeit fiel mir Familie Hausrotschwanz auf, die sich recht unbekümmert vor der Haustüre tummelt. Heute Mittag war das Licht nicht ganz so schlecht und da habe ich mich mal für ’ne halbe Stunde mit Stativ und 400er Tele vor die Türschwelle gesetzt, um zu sehen, was passiert. Und das war eine ganze Menge. Neben den Hausrotschwänzen ließen sich auch ein Kleiber und ein Grünling einige Zeit blicken und eine – extrem fertig und zerzaust aussehende – Amsel.
Für ein paar Sekunden flog einer der Hausrotschwänze auf den nur wenige Meter vor mir stehenden Fahrradständer – dabei ist das Bild oben entstanden. Der stählerne Ansitz ist zwar nicht der schönste und das Rot im Hintergrund stammt von einem schnöden Stapel Biertische – aber es hat mir trotzdem viel Freude gemacht, den kleinen Kerl fast formatfüllend ablichten zu können. Einen besonderen künstlerischen Anspruch verbinde ich nicht damit – aber genau dafür gibt es ja meine Rubrik NMZ (nur mal zeigen).