Meine ersten Schritte in der Makrofotografie

Märzenbecher. Canon EOS 50D mit EF-S 60mm f/2.8 Makro USM, 1/250s bei f/5, ISO 100, RAW, manueller Fokus, Stativ, Selbstauslöser, interner Blitz durch Handfläche reflektiert.

Seit einigen Wochen experimentiere ich mit meinem ersten Makroobjektiv, dem Canon EF-S 60mm f/2.8 Makro USM. Da ich das Objektiv hauptsächlich für Pflanzenfotos auf Wanderungen und Bergtouren verwenden werde, habe ich mich aus Gewichtsgründen für das 60mm Makro entschieden – es paßt auch besser in meine Fototasche. Hätten Gewicht und Größe keine Rolle gespielt, wäre das 320 Gramm schwerere EF 100mm f/2.8 Makro USM meine erste Wahl gewesen.

In der Makrofotografie ist sorgfältiges Arbeiten besonders wichtig, da die Schärfentiefe aufgrund der kurzen Entfernung zum Motiv sehr gering ist. Bei Blende 2.8 und 20 cm Motivdistanz sind es z.B. nur wenige Millimeter, die scharf abgebildet werden. Der Fokussierpunkt ist daher ein wichtiges Element in der Bildgestaltung und muss exakt auf der gewünschten Schärfeebene sitzen. Deshalb fokussiere ich ausschließlich manuell. Dank Liveview mit Zoomfunktion geht das mit der EOS 50D angenehm komfortabel, auch wenn man in Bodennähe arbeitet.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wahl der Blende. Die bildwichtigen Teile des Hauptmotivs sollten natürlich scharf sein, der Hintergrund sollte aber in den meisten Fällen in weicher Unschärfe verschwimmen, um nicht zu sehr vom Hauptmotiv abzulenken. Bei der Blendeneinstellung muss man also den richtigen Kompromiss finden. Die Abblendtaste ist dabei eine gute Hilfe und macht die Bildwirkung der eingestellten Blende sofort sichtbar.

Verwackler durch ungewollte Kamerabewegungen rächen sich in der Makrofotografie wegen des geringen Schärfebereichs doppelt. Für eine optimale Bildqualität ist daher ein Stativ Pflicht. Es hilft außerdem beim Festlegen der Bildkomposition. Ich habe ein Dreibeinstativ mit Kugelkopf und umkehrbarer Mittelsäule – damit kann ich die Kamera für das Arbeiten in Bodennähe kopfüber aufhängen. Praktischerweise erkennt die EOS 50D dieses Manöver und zeigt das Motiv im Liveview richtig herum an. Damit die Kamera beim Auslösen nicht wackelt, nutze ich einen Kabelfernauslöser oder den internen Selbstauslöser. Um noch das letzte Quentchen Schärfe herauszuholen, aktiviere ich die Spiegelvorauslösung, damit der hochklappende Spiegel die Kamera nicht in Schwingung versetzt. Wenn ich dann noch einen windstillen Moment erwische, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.

Schlüsselblume. Canon EOS 50D mit EF-S 60mm f/2.8 Makro USM, 1/50s bei f/4, ISO 100, manueller Fokus, RAW, Stativ mit umgedrehter Mittelsäule, Spiegelvorauslösung, Selbstauslöser.

Jetzt heißt es üben, üben, üben – es gibt noch viel zu entdecken. Bis jetzt kann ich auf jeden Fall sagen, dass mir die Makrofotografie sehr viel Spaß macht. Und ich lerne endlich mal die Blumen am Wegrand kennen, an denen ich bisher immer vorbeigegangen bin.

 

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